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Feuerwehr Forchtenberg

Unsere Erfolgsgeschichte

Geschichte der Feuerwehr Forchtenberg

In der Forchtenberger Stadtrechtsverfassung vom Jahr 1552 wurde, unter Anordnung von empfindlichen Strafen, Maßnahmen und Verhaltensregeln erlassen, die heute noch unter dem Gesichtspunkt „vorbeugender Brandschutz“ einzuordnen sind.

Unter dem Grafen von Hohenlohe unterstand der Schutz gegen Feuergefahr und die Feuerordnung dem Amtskeller oder Amtsvogt und dem Ruggericht (Rug = rügen). Eine Amtsordnung von 1610 beschreibt die von den „Untertanen“ zur Verfügung zu stellenden Löschgeräten, wie: Ledereimer; Leiter, Hacken und dergleichen.

Ein Wandel zu einem geordneten Löschwesen vollzog sich in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts. Nach einer grafschaftlichen lokal Besichtigung 1738 wurde die baupolizeilichen Vorschriften erweitert und Feuerspritzen angeschafft, gleichzeitig war damit die Verpflichtung verbunden, dass jeder Bürger einen Feuereimer in Besitz hatte. So musste z.B. 1772 jeder Bürger seinen Eimer vorweisen und wer keinen hatte, musste einen beschaffen bei „Geld-, oder Torstrafe, oder Narrenhaus für Weiber“.

Württemberg hat 1752 eine Landesfeuerordnung erhalten. 1806 kam Hohenlohe zu Württemberg, das hatte auch im Löschwesen durchgreifende Änderungen. Die Stadt bekam von der Oberhoheit 1807 einen Brandversicherungsordnung, der 1808 eine Feuerlöschordung folgte. Am 10. September 1808 wurde das erste Mal eine geordnete Löschmannschaft, bestehend aus: 2 Spritzenmeister, 13 Feuerspritzenzieher, 4 Feuerläufer und 8 Leiter- und Hackenträger aufgestellt, deren Oberhaupt der Bürgermeister war.

1817 Wurde eine neue Feuerordnung verfasst. Mit dieser Verordnung wurde beschlossen, dass Forchtenberg 2 Wagenspritzen erhält, eine große und eine klein. Bei der großen war Heinrich Lung der Spritzenmeister und zum Ziehen sind 12 Mann eingeteilt. Bei der kleinen Spritze, „die niemals aus dem Ort geführt werden darf“, war Heinrich Ehrmann der Spritzenmeister, zum Ziehen sind hier 4 Mann eingeteilt. 1853 ist das Geburtsjahr der eigentlichen Pflichtfeuerwehren, da eines Württembergisches Brandversicherungsgesetz erlassen wurde. Auch 1855 ist man in Forchtenberg soweit, sich den Anordnungen der neuen Art unterzuordnen.

Immerhin dauerte es noch 10 Jahre, bis die Anschaffungen gemacht waren. 1864 betrug die Stärke der Feuerwehr Forchtenberg 222 Mann. Am 07.01.1865 konnte die neue Feuerwehrverordnung endgültig in Kraft treten. U.a. wird in den Statuten vermerkt, dass die Pflichtfeuerwehr militärisch organisiert ist und der Dienst der Feuerwehr nicht nur auf Übungen und Brandfälle in der Gemeinde, sonder auch bei Feuersbrünsten in auswärtigen Orten und bei Waldbränden zu helfen haben.

Dass die Feuerwehr jetzt ein militärisches, streitbares Korps war, zeigt sich am 25.07.1865. Eine Abordnung besuchte die Feuerwehrversammlung in Öhringen „mit Fuhrwerk“. Abends, bei der Rückfahrt, war die Abteilung nicht vollständig, weil einige der Männer zu lange „löschten“, es gab Streitigkeiten und die Betrunkenen traten den Heimweg zu Fuß an. Da aber die Forchtenberger immer schon Männer der Tat waren, wurde von den Betrunkenen kurzer Hand ein Fuhrwerk mit gezogenem Beil angehalten und der Fuhrmann gezwungen nach Drendel zu fahren, wo die Vorausfahrenden eingekehrt waren. Hier wurde dann mit der Vorhut eine blutige Abrechnung gehalten; wegen Beulen und Kopfwunden mussten viele den Helm unter dem Arm nach Hause tragen. Ein Verhör beim Verwaltungsrat führte aber wegen mangelndem Erinnerungsvermögen zu keinem Ergebnis.

Am 18.04.1920 wurde Albert Beck zum Kommandanten bestimmt und die Wehr neu organisiert. Am 23.10.1920 wurde Kommandant Beck in den neu gegründeten Feuerwehrverband gewählt. Er wurde 1924 mit der Durchführung des Kreisfeuerwehrtages beauftragt.

Am 15.01.1937 wird die Pflichtfeuerwehr in eine freiwillige Feuerwehr umgestaltet. Der Apperat war zu groß und unbeweglich geworden. Die Mannschaftsstärke wurde verringert, aber dadurch einsatzfähiger. Die ausscheidenden Feuerwehrpflichtigen wurden mit einer Abgabe belegt, diese wiederum den Neuanschaffungen zu gute kam. Kommandant Beck wurde von Karl Schorr abgelöst, der über den 2. Weltkrieg, besonders im Herbst 1944 und Frühjahr 1945, bei den Kriegseinwirkungen die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr unter beweis stellen konnte, Seine Amtszeit lief 1946 aus.

1947 wurde Ernst Lindemann zum Kommandanten ernannt. Unter seiner Führung wurde die Feuerwehr modernisiert und der 1944 beim Brand Gräter/Specht geleistete Schwur nach Kriegsende eine Motorspritze anzuschaffen – weil erst nach Einsatz der Ernsbacher Werk-Motorspritze der Brand wirksam bekämpft werden konnte. 2 gebrauchte TS8 wurden erworben und einsatzfähig gemacht.

Im August 1955 feiert die Feuerwehr Forchtenberg ihr 100-jährigen Jubiläum und mit diesem Jubiläum wurde der Kreisfeuerwehrtag des neu gegründeten Kreisfeuerwehrverbandes verbunden. Zu dessen Gründungsmitglieder ebenfalls ernst Lindemann gehörte.

1965 wurde ein Löschgruppenfahrzeug angeschafft und die Ausrüstung mit schwerem Atemschutz versehen. Endlich konnte auch die vollständige Uniformierung erfolgen. Die gesamte Freiwillige Feuerwehr Forchtenberg wurde am 27.04.1968 beim Großband bei der Konrad-Hornschuch-AG besonders stark gefordert und musste ihre Einsatzkraft hart unter Beweis stellen. Insgesamt dauerte der Einsatz 48 Stunden.

1972 scheidet Ernst Lindenmann nach über 40 jähriger Dienstzeit aus der Wehr aus. Auf Gemeindebeschluss wird er zum Ehrenkommandanten ernannt. Zu seinem Nachfolger wird der seitherige Stellvertreter Max Selg bestimmt.

Nach erfolgreicher Gemeindereform wurden die Feuerwehren aller 5 Ortsteile zusammengeschlossen und Helmut Schaffert zum Stadtkommandanten gewählt. Die einzelnen Wehren werden von Abteilungskommandanten geleitet. Abteilungskommandant in Forchtenberg blieb Max Selg, er war gleichzeitig auch stellvertretender Stadtkommandant.